Rund 100 Tage währt die „Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung“ (ILA). Das besondere Highlight: Am 31. Juli 1909 landet erstmalig Graf Zeppelins „Z II“ in Frankfurt am Main, das zu einem Motor der Deutschen Luftfahrt wird.
Vom 10. Juli bis zum 17. Oktober 1909 zieht die ILA in und um die Frankfurter Festhalle und im Bereich des ehemaligen Hofgutes Rebstock fast eine Million Besucher in ihren Bann. Rund 360 Firmen und Konstrukteure aus dem In- und Ausland präsentieren ihre Flugapparate und machen Frankfurt zu einem Hotspot der deutschen Luftfahrt. Mit der Gründung der „Deutschen Luftschiffahrts Aktiengesellschaft“ (DELAG) wird Frankfurt zum Sitz der ältesten Luftfahrtgesellschaft der Welt.
Am 2. Juli 1924 gründen die Frankfurter Stadtverwaltung und die Junkers Luftverkehr AG unter Beteiligung zahlreicher privater Investoren die Ur-Vorgängergesellschaft der heutigen Fraport AG – die Südwestdeutsche Luftverkehrs AG.
1922, vier Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, gelingt trotz Einschränkungen durch den Versailler Vertrag die Wiederaufnahme eines bescheidenen Flugbetriebes am Rebstock. Die Gebäude des Flugplatzes werden in den folgenden Jahren zu Frankfurts erstem Verkehrsflughafen ausgebaut. Neben der Organisation des Flugbetriebes unterhält die Südwestdeutsche Luftverkehrs AG auch eigene Flugzeuge und betätigt sich als Luftbildagentur.
Am 16. August 1926 wird der erweiterte Flughof Rebstock eröffnet. Bereits zum Sommerflugplan bieten Fluglinien zahlreiche europäische Zielorte wie London, Paris, Genf oder Wien an.
Der erste Flug geht über Fürth nach München. Dort bestehen Anschlüsse nach Zürich-Genf und Wien-Budapest. Innerhalb von einem Jahr verzehnfacht sich die Zahl der Fluggäste am Standort Rebstock und steigt nach dem Ende der Weltwirtschaftskrise auf mehr als 15.000 Passagiere im Jahr 1932 an.
Die maximalen Kapazitäten am Standort Rebstock sind erreicht – Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet brauchen einen neuen Flughafen. Am 29. November 1934 steht der Ausbau des Flughafens Rhein-Main zum Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main fest.
Die Baumaßnahmen starten im Mai 1935.
Nach achtzehn Monaten Bauarbeiten geht der Zeppelinhafen in Betrieb: Die Lufthansa-Maschine JU 52 D-AQUQ landet am 8. Juli 1936 am Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main – am 98. Geburtstag des 1917 verstorbenen Graf Zeppelin.
Der Kriegsausbruch im September 1939 bedeutet das Ende der Zivilluftfahrt in Frankfurt.
Aufgrund seiner exponierten Lage ist der „Fliegerhorst Rhein-Main“ militärisch von eher untergeordneter Bedeutung. In der Endphase des Krieges versucht die Luftwaffe, ihn durch den Bau befestigter Rollwege und einer Startbahn für das strahlgetriebene Jagdflugzeug Me 262 zu ertüchtigen. Die alliierten Bombardements machen diese Versuche jedoch schnell zunichte. Im Frühjahr 1945 besetzen amerikanische Truppen den Flughafen Rhein-Main.
An das Schicksal von 1.600 jüdischen Frauen und Mädchen, die im Herbst 1944 zur Zwangsarbeit von der Luftwaffe eingesetzt werden, erinnert heute ein Dokumentationszentrum der Margit-Horvath-Stiftung in Walldorf, unmittelbar südlich des Flughafengeländes.
Gegen Ende des Krieges ist der Flughafen Rhein-Main völlig zerstört. Die amerikanische Besatzungsmacht baut ihn für ihre eigenen Zwecke wieder auf.
Nach provisorischer Wiederherstellung der Gebäude und Anlage einer befestigten Start- und Landebahn (heutige Südbahn) folgen im Jahr 1946 Verbindungsrollbahnen zum südlichen Flughafengebiet, wo die US-Airbase entsteht. Die Amerikaner nehmen auch den zivilen Luftverkehr langsam wieder auf. Im Folgejahr wird die „Verkehrsaktiengesellschaft Rhein-Main“ (VAG) gegründet, deren Tätigkeit sich unter amerikanischer Aufsicht zunächst auf Instandsetzungsarbeiten und Verwaltungsaufgaben beschränkt.
Bereits im Frühling 1948 können deutsche Reisende erstmals wieder nach Berlin fliegen. Noch im selben Jahr startet auch der regelmäßige Luftpostverkehr.
Seine günstige geografische Lage und seine Bedeutung für die Amerikaner machen den Flughafen Rhein-Main nicht nur zum „Gateway to Europe“, sondern ebenfalls zum Fokus eines sich entwickelnden, internationalen Luftverkehrs. Auch die Postbeförderung gewinnt schnell wieder an Bedeutung. Schon bald wird mehr als die Hälfte der Luftpost aus dem Auslandsverkehr aller deutschen Flughäfen über Frankfurt befördert.
Wegen der sowjetischen Blockade muss Berlin zwischen Juni 1948 und September 1949 vollständig aus der Luft mit den verschiedensten Gütern versorgt werden. Während der Luftbrücke finden fast 280.000 Flüge mit insgesamt 2,1 Millionen Tonnen Fracht in den abgeschotteten Westteil Berlins statt.
Umgangssprachlich heißen die Transportmaschinen „Schokoladen-Flieger“ oder „Rosinen-Bomber“. Einen Rekord stellen die alliierten Piloten am 15. April 1949 auf: Innerhalb von nur 24 Stunden transportieren sie mit fast 1.400 Flügen knapp 1.300 Tonnen Lebensmittel, Medikamente sowie Kohle und Öl in die heutige Hauptstadt. Der Flughafen Rhein-Main wird während der Berlin-Blockade zur Hauptbasis der „Operation Vittels“, deren letzter Flug am 27. August startet. Heute erinnern am Flughafen Frankfurt ein Denkmal und regelmäßige Gedenkfeiern an die Luftbrücke, zuletzt 2018 zum 70. Jubiläum.
1949 geht die zweite Start- und Landebahn in Betrieb. Die neue, 2.150 Meter lange und 61 Meter breite Bahn macht Rhein-Main quasi über Nacht zu einem der bestausgestatteten Flughäfen Europas.
Während der Berlin-Blockade startet alle drei Minuten eine Transportmaschine in Frankfurt. Die Start- und Landebahn wird schwer in Mitleidenschaft gezogen. Eine zweite Bahn wird dringend benötigt. Die Bauarbeiten beginnen im Frühjahr 1949, bereits im Dezember wird die neue Start- und Landebahn eröffnet.
Mit der zweiten Start- und Landebahn übertragen die Amerikaner die Bodenverkehrsdienste inklusive des Vorfelddienstes an die VAG.
Die Geschäftsbedingungen gestalten sich vorerst schwierig. Die Allied Maintenance Corporation aus New York konkurriert mit der VAG und versucht ebenfalls, sämtliche Aufgaben zu übernehmen. Trotzdem gelingt es der VAG, Verträge mit einigen Fluggesellschaften zu schließen. Mit 20 bis 30 Ladearbeitern beginnt die VAG damit, Airlines wieder eigenständig abzufertigen, und schließlich sämtliche zivilen organisatorischen Aufgaben zu übernehmen.
Nachdem sich die amerikanische Air Force komplett in den Süden des Flughafengeländes zurückgezogen hat, ist der Norden wieder in Verantwortung der VAG und wird ausgebaut.
Der Flughafen ist für den Besucherverkehr freigegeben – und die US Army unterstellt den Nordteil voll und ganz der deutschen Flughafen-Verwaltung. Auch der Pförtner- und Bewachungsdienst ist wieder in zivilen Händen. Es entstehen neue Tanklager und Frachtgebäude, eine zweite Flugzeugwartungshalle und eine zweite Etage für das Empfangsgebäude.
1954 ändert die VAG ihren Namen in „Flughafenaktiengesellschaft Rhein-Main“ (FAG). Außerdem entscheidet der Aufsichtsrat, den Rhein-Main-Flughafen in „Flughafen Frankfurt“ umzubenennen.
Anfang der 50er-Jahre wächst das Fluggeschäft in Frankfurt rasant. Zwischen 1950 und 1953 verdoppelt sich die Zahl der Starts und Landungen auf knapp 27.000 pro Jahr. Die Flughafengesellschaft, die 1945 noch aus vier Mann bestand, zählt im Geschäftsjahr 1953/54 364 Mitarbeiter.
Am 21. März 1955 startet die erste, mit Fluggästen besetzte Lufthansa-Maschine vom Frankfurter Flughafen seit 1945. Ab April bietet die Deutsche Lufthansa AG erstmalig einen planmäßigen, innerdeutschen (Einführungs-)Flugbetrieb an.
Frankfurt wird der neue Heimatflughafen der Deutschen Lufthansa. Die Flugzeuge werden in den Farben kobaltblau, melonengelb und weiß lackiert, auch das Kranich-Emblem hat wieder seinen Auftritt. Knapp drei Monate später tritt die Deutsche Lufthansa mit einem Flug von Frankfurt nach New York in das interkontinentale Fluggeschäft ein.
Am 28. Oktober 1957 wird die auf 3.000 Meter verlängerte Nordbahn eröffnet. Der Flughafen Frankfurt verfügt nun über Europas modernste Start- und Landebahn.
Zeitgleich wird eine neue Hochleistungs-Befeuerung der Startbahnen in Betrieb genommen. Um den Anforderungen des wachsenden Luftverkehrs gerecht zu werden, wird die Nordbahn 1959 zusätzlich auf 3.600 Meter ausgebaut. 1960 folgt schließlich die Verlängerung der Startbahn Süd, womit Frankfurt für das bevorstehende Jet-Zeitalter bestens gerüstet ist.
Das Propellerzeitalter neigt sich dem Ende zu, schon am 25. April 1958 landet das erste Düsenverkehrsflugzeug auf Rhein-Main.
Zum neuen Sommerflugplan im April 1959 wird Frankfurt die erste deutsche Stadt mit planmäßigem Flugverkehr mit Düsenjets. Durch den Ausbau der Nordbahn und die neue Unterflur-Tankanlage ist der Flughafen bestens gerüstet für das Jet-Zeitalter. Mehr und mehr Luftverkehrsgesellschaften fliegen Frankfurt mit Düsenflugzeugen an.
Frankfurt ist der erste Flughafen Kontinentaleuropas mit einer Lärmüberwachungsanlage.
Sechs stationäre Kontrollanlagen überwachen die Flugzeugmotorengeräusche. 1970 kommen weitere fünf dazu, zudem wird die Anlage technisch auf den neusten Stand gebracht, damit sie dem Fluglärmgesetz entspricht.
Am 16. Juni 1965 legt der Hessische Minister für Wirtschaft und Verkehr, Rudi Arndt, den Grundstein für die „Neue Empfangsanlage West“.
In der Folgezeit entwickelt sich die größte Baustelle Europas. In seiner Ansprache betont Rudi Arndt die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens für das ganze Rhein-Main-Gebiet und das Land Hessen. Bereits in den frühen 1950er-Jahren begannen konkrete Überlegungen zum Bau eines neuen Terminals, um dem wachsenden Passagieraufkommen gerecht zu werden.
Mit dem Jahr 1970 bricht die Ära der Großraumflugzeuge an. Nebel in London beschert Frankfurt am 28. Januar die außerplanmäßige Erstlandung einer Boeing 747.
Viele Flughafenmitarbeiter unterbrechen ihre Arbeit, um bei diesem Ereignis Zeuge zu sein. Für die Abfertigung der neuen Riesenmaschinen ist der Flughafen bestens ausgestattet, denn das noch im Bau befindliche Terminal ist bereits an die Bedürfnisse der neuen Flugzeuggeneration angepasst. Noch im selben Jahr wird die größte freitragende Flugzeugwartungshalle der Welt eingeweiht. Die 321 Meter lange, über 100 Meter breite und 34 Meter hohe Halle 5 wird auch „Jumbo-Halle“ genannt.
Für den Flughafen Frankfurt beginnt ein neues Zeitalter. Am 14. März 1972 geht das neue Terminal Mitte (heute Terminal 1) nach siebenjähriger Bauzeit in Betrieb.
Mit der feierlichen Eröffnung durch Bundespräsident Heinemann nimmt auch der neue Bahnhof für den Nah- und Fernverkehr unterirdisch seinen Betrieb auf. Alle Nahverkehrszüge zwischen Frankfurt und Mainz werden nun über den Flughafen geführt, weitere Züge zum Hauptbahnhof werden eingerichtet. Täglich stehen rund 100 Verbindungen zur Verfügung. Die Fahrtzeit zum Frankfurter Hauptbahnhof beträgt nur neun Minuten. Im August 1972 nutzen im Tagesdurchschnitt knapp 13.000 Reisende den neuen Bahnhof.
Mit der Gepäckförderanlage (GFA) geht 1974 eine technische Sensation am Flughafen Frankfurt in den Betrieb. Das 40 Kilometer lange Netz bildet ab sofort das Kernstück des Terminals.
Die Aufgabe der GFA ist es, Gepäck zu befördern und zu sortieren. Rund 13.000 Gepäckstücke werden täglich transportiert. Die Anlage ermöglicht eine Umsteigezeit von nur 45 Minuten, eine ähnlich kurze Umsteigezeit kann kein vergleichbarer Flughafen zu diesem Zeitpunkt garantieren.
Bis zum Jahr 1994 erreicht die GFA eine Länge von 45 km, 2004 misst sie bereits 67 km – und bewältigt im selben Jahr an Spitzentagen rund 100.000 Koffer. Heute ist die Förderstrecke 81 Kilometer lang. Allein 2017 wurden über sie weit über 27 Millionen Gepäckstücke transportiert.
Im Oktober 1980 wird der Bau der Startbahn 18 West genehmigt. In der Bevölkerung kommen Zweifel auf.
Wegen rückläufiger Flugbewegungen und der Ölkrise halten viele den Ausbau für nicht sinnvoll. Eine Bürgerinitiative und Umweltschützer organisieren Demonstrationen. Die Arbeiten können nur unter strengem Polizeischutz erfolgen, sind sie doch ständig von Protesten begleitet. Die Baustelle wird zum Schutz eingezäunt, schließlich müssen die Bauarbeiten vorübergehend eingestellt werden. Ein Antrag auf Volksbegehren zum Abbruch des Bauvorhabens wird abgelehnt. Im Januar 1981 werden die Arbeiten wieder aufgenommen.
Trotzdem reißen die Demonstrationen nicht ab. Als am 12. April 1984 das erste Flugzeug von der Startbahn 18 West startet, demonstrieren in der Innenstadt 4.000 Menschen gegen die Bahn. Auf eine feierliche Zeremonie zur Eröffnung verzichtet der Flughafenbetreiber.
Die amerikanische Rhein-Main Air Base wird ab 1993 nach und nach vollständig an den Frankfurter Flughafen übergeben. Mit Jahresende 2005 ist die Air Base nach rund 60 Jahren nur noch Geschichte.
Der Frankfurter Flughafen kann durch den Geländegewinn weiter wachsen. Die CargoCity Süd entsteht bereits auf zurückgegebenem Gelände. Die ehemalige Air Base wird komplett zurückgebaut, um Platz für das Terminal 3 zu schaffen.
Die wichtigste und größte Investition des Frankfurter Flughafens wird am 24. Oktober eröffnet. Eine Boeing B 747-400 der Fluggesellschaft Cathay Pacific aus Hongkong ist die erste Maschine, die morgens gegen sechs Uhr am Terminal 2 andockt.
Das neue Terminal hat eine Kapazität von 12 Millionen Passagieren, denen 136 Schalter zum Einchecken zur Verfügung stehen. Es verfügt über eine Tiefgarage mit 4.500 Stellplätzen und einen öffentlichen Restaurantbereich mit angeschlossener Besucherterrasse. Mit Terminal 1 ist es durch die neue Sky Line-Bahn und Pendelbusse verbunden und in wenigen Minuten erreichbar. In der ersten Woche besuchen etwa 150.000 Besucher das Eröffnungsprogramm.
In der ersten Ausbaustufe ist die sogenannte Sky Line 1.600 Meter lang und verbindet die Abflughalle B in Terminal 1 mit Terminal 2.
Die automatische Sky Line-Bahn ist die erste ihrer Art in Deutschland. Alle 90 Sekunden verkehren die Züge zwischen den beiden Terminals und fahren etwas schneller als 50 km/h. Maximal 60 Reisende kann die Sky Line gleichzeitig transportieren. Getrennte Waggons und Zugänge ermöglichen dabei die Fahrt von Transit- und Originärpassagieren. Mit einer Zuverlässigkeitsquote von 99,9 Prozent legen die Wagen pro Jahr rund eine Million Kilometer zurück.
Das Perishable Center nimmt im Mai 1995 im nördlichen Frachtbereich den Betrieb auf. Es bildet einen Umschlagpunkt für leicht verderbliche Frachtgüter wie Obst, Gemüse, Blumen, Fleisch und hat sogar einen höheren Frischfischumschlag als der Hamburger Hafen.
Jährlich können hier rund 200.000 Tonnen umgeschlagen werden. Durch seine Lage dicht am Rollfeld können Waren direkt in das Center transportiert werden. Dank seiner großen Kapazität und der idealen Infrastruktur eignet sich das Center hervorragend als Drehkreuz für europäische Im- und Exporte.
Mit der Eröffnung des Fracht-Terminals in der CargoCity Süd wird das „Tor zu Welt“ wieder ein Stückchen größer.
56.000 Quadratmeter Hallenfläche und 10.000 Quadratmeter Bürofläche: So groß ist das Fracht-Terminal, das die FAG Anfang Mai in Betrieb nimmt. Die CargoCity Süd entsteht auf einer 94 Hektar umfassenden, geräumten Teilfläche der amerikanischen Air Base. Die weiteren Pläne sehen Investitionen der FAG und anderer Interessenten vor.
Die Vorbereitungen auf den Börsengang im Frühjahr 2001 laufen auf Hochtouren. Die FAG stellt sich unter dem Namen „Fraport AG – Frankfurt Airport Services Worldwide“ als internationaler Konzern auf.
Die Neupositionierung hat zwei Gründe: die Finanzierung des geplanten Ausbaus und die weltweit vorangetriebene Expansion in Form von Töchtern, Beteiligungen und Kooperationen. Der neue Konzernname setzt sich aus dem Drei-Letter-Code „FRA“ als Synonym für den Standort Frankfurt und „port“ für den Verkehrsflughafen zusammen.
Als „Fraport AG – Frankfurt Airport Services Worldwide“ geht der erste Flughafenbetreiber an die Frankfurter Börse.
Ausgegeben werden 26.105.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von je zehn Euro am Grundkapital. Deutsche und internationale Investoren ordern mehr als 190 Millionen Aktien, dies bedeutet eine 7,5-fache Überzeichnung. Der Bruttoerlös beträgt 903,9 Millionen Euro.
Weltpremiere: Am 29.10.2005 landet der Airbus A380 in Frankfurt. Es ist die erste A380-Landung auf einem Verkehrsflughafen.
Ein Spektakel für Luftfahrt-Fans: Sie können die Landung auf Leinwänden im Süden des Flughafens live mitverfolgen. Das größte Passagierflugzeug der Welt kann 555 Personen transportieren, als reine Economy-Variante sogar über 850. Der Verbrauch liegt bei 3 Liter Kerosin pro Person auf 100 Kilometern. Die Lufthansa hat 15 Megaliner bestellt und plant, ab Sommerflugplan 2008 mit vier A380 ab Frankfurt zu fliegen.
Frankfurt ist das weltweit erste Drehkreuz für den Airbus A380. Unter realistischen Bedingungen stellt der Flughafen Frankfurt bei den ersten Langstrecken-Praxistests seine A380-Tauglichkeit unter Beweis.
Das beinhaltet Probeflüge nach New York, Hongkong und Washington sowie Abfertigungs- und Boarding-Tests. Bereits im Herbst 2005 waren die ersten Abfertigungstests erfolgreich. Fraport hatte sich im Vorfeld immer wieder mit den Airbus-Ingenieuren abgestimmt. Die Flughafen-Infrastruktur musste an die doppelstöckigen Jets angepasst werden.
Die Lufthansa eröffnet am Flughafen Frankfurt eine Wartungshalle für das weltweit größte Passagierflugzeug – den Airbus A380.
Laut Lufthansa wurden rund 100 Millionen Euro in den ersten Bauabschnitt investiert. Die Grundfläche von 180x140 Metern entspricht etwa zwei Fußballfeldern. Zwei Airbus A380 oder drei Boeing 747 können dort gleichzeitig gewartet werden. Der zweite Bauabschnitt wird bis 2015 fertiggestellt und die Wartungskapazität auf vier A380 erhöht. Damit ist der Hangar nach Bauende Europas größte Wartungshalle für Flugzeuge.
Der C/D-Riegel verbindet Terminal 1 und 2 und bietet vier Positionen (drei für A380). Zudem ermöglicht er einen neuen Boardingprozess für Großflugzeuge über zwei separate Ebenen.
Auf 25.000 Quadratmetern zusätzlicher Fläche in Halle C entstehen 40 neue Check-in-Schalter und eine zusätzliche Abfertigungskapazität von vier Millionen Passagieren. Daran anschließend wird ein 320 Meter langer Verbindungsgang zum neuen C/D-Riegel eröffnet. Das gesamte Projekt kostet 330 Millionen Euro, die Bauzeit beträgt 20 Monate.
Mit einer Gesamtfläche von 140.000 Quadratmetern gilt „The Squaire“ als das größte Bürogebäude Deutschlands.
Der Name entstand aus einer Verschmelzung der beiden Worte „square“ und „air“. Das 660 Meter lange und neun Etagen hohe Gebäude wurde zwischen 2006 und 2011 über dem bestehenden Fernbahnhof gebaut. Es schafft zusätzliche Flächen für Büros, Hotels, Restaurants, Einzelhandel und Parkplätze. Durch einen Verbindungsgang ist „The Squaire“ direkt an Terminal 1 angebunden.
Das erste Flugzeug landet am 21. Oktober 2011 auf der neuen Landebahn. Es ist die Regierungsmaschine mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel an Bord.
Die Diskussion um einen weiteren Ausbau des Flughafens begann bereits im Herbst 1997. Ende 2007 erteilte das hessische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr den Planfeststellungs-beschluss für den Bau der 2800 Meter langen Landebahn Nordwest. Im Januar 2009 begannen die Bauarbeiten. Nach den Erfahrungen mit den Protesten gegen die Startbahn West wurde die Bevölkerung stärker in das Ausbauvorhaben einbezogen.
Das Ziel: mit der Mehrheit der Bevölkerung im Rhein-Main-Gebiet einen Konsens zu finden.
Auf der Langstrecke werden immer mehr Großraumflugzeuge eingesetzt. Daran muss sich auch die Infrastruktur eines Flughafens anpassen: größere Flugzeugpositionen am Terminal und mehr Wartebereiche für Passagiere an den Gates werden benötigt.
Im Dezember 2008 wurde der Spatenstich für die Verlängerung des Flugsteigs A, Terminal 1, gesetzt. Im Frühjahr 2012 fertiggestellt, konnte das knapp 800 Meter lange, viergeschossige Gebäude am 10. Oktober in Betrieb gehen.
Den Flugsteig A-Plus nutzt ausschließlich die Lufthansa. Er bietet eine zusätzliche Kapazität für rund 6 Millionen Passagiere pro Jahr. Sieben Gebäudepositionen können Großraumflugzeuge
hier belegen, vier davon sind für den Airbus A380 ausgerichtet. Alternativ können sie auch von zwei kleineren Flugzeugen gleichzeitig genutzt werden.
Bis zu elf Flugzeuge können gleichzeitig abgefertigt werden. Die Gate-Bereiche umfassen 6.000 Sitzplätze. 60 Läden und Restaurants verteilen
sich auf einer Fläche von 12.000 Quadratmetern.
Im Süden des Flughafens Frankfurt entsteht auf den Flächen der ehemaligen US-Militärbasis das Terminal 3. Im Vollausbau reisen hier dann bis zu 25 Millionen Passagiere jährlich.
Am 5. Oktober 2015 versammeln sich 400 Beschäftigte der Fraport AG gemeinsam mit Gästen aus Politik und Wirtschaft unter dem Motto „Wir sind dabei! Spatenstich Terminal 3“ auf dem Gelände des künftigen Terminals und geben den offiziellen Startschuss für die erste Baumaßnahme: den Trockenaushub.
Zunächst werden für eine Kapazität von 14 Millionen Passagieren das Hauptgebäude sowie die zwei Flugsteige H und J gebaut. 2024 soll der erste Bauabschnitt fertig gestellt werden und voraussichtlich zum Sommerflugplan 2025 in Betrieb gehen. Der zweite Bauabschnitt, Flugsteig G mit einer Kapazität für bis zu fünf Millionen Passagiere, wird früher fertig und voraussichtlich zum Start des Sommerflugplans 2022 eröffnen.
Ein neues Personen-Transport-System sorgt zukünftig für eine optimale Verkehrsanbindung zwischen Terminal 3 und den beiden bestehenden Terminals. Mit der neuen Sky Line-Bahn gelangen Reisende in acht Minuten vom Fern- und Regionalbahnhof zu Terminal 3 – und das an 365 Tagen im Jahr.
Dabei fährt die neue Sky Line-Bahn genau wie die bestehende Bahn fahrerlos auf zwei Trassen. Beide Systeme werden miteinander verzahnt, so dass Fahrgäste in der Station am Terminal 2 und in der Station am Flugsteig C die Möglichkeit haben, bequem zwischen den Zügen umzusteigen.
Auf einer Fahrweglänge von 5,6 Kilometern erreicht die neue Bahn eine Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h. Auf dem Weg von der neuen Station am Terminal 1 nahe dem Fern- und Regionalbahnhof, vorbei an Terminal 2, entlang der Autobahn A5 in Richtung Süden, bis zum Terminal 3 muss die Bahn zwischen mehreren Ebenen wechseln. Die neue Sky Line-Bahn fährt deshalb sowohl in Hochlage – etwa am Regional- und Fernbahnhof – als auch ebenerdig entlang der Autobahn.
Erstmals in einem Kalenderjahr begrüßt der Flughafen Frankfurt mehr als 70 Millionen Passagiere. In der Sommerspitze reisen pro Tag bis zu 240.000 Fluggäste über Deutschlands größten Verkehrsflughafen.
Um dem gestiegenen Passagieraufkommen gerecht zu werden, eröffnet im Sommer am Flugsteig A eine neu geschaffene Anbauhalle mit Platz für neue Sicherheitsspuren. Die modernen Kontrollspuren reduzieren Wartezeiten für Fluggäste und erlauben einen schnelleren Kontrollablauf: Passagiere können ihr Handgepäck parallel auflegen und sich innerhalb einer Kontrollspur überholen.
Auch der Ausbau im Süden des Airports verläuft nach Plan. Dreieinhalb Jahre nach dem ersten Spatenstich geht es in eine neue Phase für das Terminal 3: Mit der Grundsteinlegung startet der Hochbau eines der größten privat finanzierten Infrastrukturprojekte Europas – ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft des Frankfurter Flughafens.
Die Corona-Pandemie hat dramatische Auswirkungen auf das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben weltweit. Besonders die Luftverkehrsbranche ist von den Auswirkungen betroffen, der Flugverkehr kommt nahezu zum Erliegen – auch am Flughafen Frankfurt. Während der Krise stellt Frankfurt Airport als zentrales Fracht-Drehkreuz die Versorgung der Menschen in Deutschland mit wichtigen Gütern sicher. Insbesondere medizinische und pharmazeutische Schutzausrüstung machen in den ersten Monaten den Großteil der umzuschlagenden Waren aus.
Aufgrund des geringen Fluggastaufkommens konzentriert Fraport alle Abfertigungsprozesse im Terminal 1. Das Terminal 2 wird bis auf weiteres nicht für die Passagierabfertigung genutzt. Auch werden zwei der vier Start- und Landebahnen temporär außer Betrieb genommen. Die Landebahn Nordwest (25R/07L) dient vorübergehend als Abstellfläche für Flugzeuge.
Für die Sicherheit und die Gesundheit der Passagiere, Gäste und Beschäftigten setzt Fraport einen umfangreichen Infektionsschutz um. Im gesamten Terminal weisen Markierungen, Anzeigen und Lautsprecherdurchsagen auf die geltenden Abstandsregeln hin. Zusätzlich besteht eine Maskenpflicht. Weiterer Baustein für eine sichere Flugreise ist das neue Corona-Testzentrum. Gemeinsam mit dem Biotechnologie-Unternehmen Centogene und Lufthansa eröffnet Fraport das erste Walk-In-Testzentrum an einem deutschen Airport. Reisende können sich unkompliziert auf eine Infektion testen lassen und erhalten innerhalb von wenigen Stunden ihr Testergebnis.
Nach den massiven Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie läuft der Flugbetrieb am Flughafen Frankfurt wieder an. Ab Sommer 2022 verzeichnet Fraport einen zunehmend dynamischen Aufwärtstrend der Verkehrszahlen. Airlines nehmen Verbindungen wieder auf, das Mobilitätsbedürfnis der Passagiere ist ungebrochen. Die Reiselust steigt wieder.
Bereits im März 2022 kommt nach zwei Jahren Corona-Auszeit wieder Schwung in die Nachfrage. Die Lockerung der Infektionsschutzmaßnahmen sorgt im Laufe des Jahres 2022 für eine Verdopplung der Verkehrszahlen. Auch das Jahr 2023 startet in Frankfurt mit einem deutlich wachsenden Passagieraufkommen, welches sich im ganzen Jahr stabil nach oben entwickelt. Im Juli 2023 begrüßt das internationale Luftverkehrsdrehkreuz FRA innerhalb eines Monats erstmals wieder über sechs Millionen Fluggäste. Der Aufwärtstrend der Verkehrszahlen setzt sich bis zum Jahresende fort: Der Flughafen Frankfurt verkündet für das Gesamtjahr 2023 fast 60 Millionen Fluggäste.
Fraport hat sich das Ziel gesetzt, spätestens bis zum Jahr 2045 ein CO2-freier Konzern zu werden – und verzichtet dabei völlig auf Kompensation. Stattdessen setzt der Flughafenbetreiber auf die Nutzung von Windenergie, den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und weitere Klimaschutzmaßnahmen. Bereits bis zum Jahr 2030 sollen im eigenen Wirkungsbereich am Heimatstandort Frankfurt Airport nur noch maximal 50.000 Tonnen CO2 anfallen.
Trotz pandemiebedingter wirtschaftlicher Auswirkungen setzt sich das Unternehmen weiterhin für die konsequente Umsetzung seiner Klimaschutzziele ein. Schon im Jahr 2021 schließt die Fraport AG ein Power Purchase Agreement mit EnBW für die Stromabnahme grüner Windenergie aus einem Offshore-Park an der deutschen Nordsee ab. Dadurch wird Fraport ab dem Jahr 2026 etwa 85 Prozent des Strombedarfs am Flughafen abdecken und den Energiemix am Standort Frankfurt maßgeblich auf grün stellen. Weitere grüne Energie kommt bereits seit 2020 aus eigenen Photovoltaik-Anlagen auf dem Flughafengelände. Intelligente Gebäude- und Klimatechnik sowie die Umrüstung auf LED-Beleuchtung stellen wichtige Bestandteile des Dekarbonisierungsplans das. Ein weiterer elementarer Baustein der Klimaschutzmaßnahmen ist die Umrüstung der Fahrzeugflotte auf E-Mobilität in Kombination mit dem entsprechenden Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Das Ziel „CO2-frei bis 2045“ gilt neben dem Heimatstandort Frankfurt auch für die vollkonsolidierten Flughafenbeteiligungen im peruanischen Lima, für Burgas und Varna in Bulgarien, für Ljubljana in Slowenien, Fortaleza sowie Porto Alegre in Brasilien und die 14 griechischen Airports des Konzerns.
Ein Jahrhundert ist vergangen, seit sich die Stadt Frankfurt am Main mit Gründung der Südwestdeutschen Luftverkehrs AG zum Luftverkehrsstandort entwickelt hat. Die Fraport AG feiert das Jubiläum mit einer ganzjährigen Kampagne rund um den heutigen Heimatstandort Frankfurt Airport – ein Flughafen mit Geschichte(n).
Frankfurt Airport ist heute eines der bedeutendsten internationalen Luftverkehrsdrehkreuze. Die vergangenen 100 Jahre stecken voll spannender Geschichten, Innovationen, Begegnungen, einiger Rückschläge, aber auch vieler Meilensteine: vom Flugfeld am Hofgut Rebstock bis zum künftigen hochmodernen Terminal 3 im Süden des aktuellen Flughafens. Vom ersten Propellerflugzeug bis zur Ära der modernen Großraum-Jets. Seit der Grundsteinlegung vor einem Jahrhundert hat sich der Flughafen Frankfurt zu einem globalen Drehkreuz entwickelt, das nicht nur für Deutschland, sondern auch für die gesamte Luftfahrtindustrie von herausragender Bedeutung ist. Er hat die Region geprägt, Wirtschaftswachstum gefördert, Arbeitsplätze geschaffen und den kulturellen Austausch vorangetrieben. Doch der Flughafen ist mehr als nur eine logistische Drehscheibe. Er ist ein Symbol für Verbindungen – Verbindungen zwischen Kulturen, Menschen und Ideen. Hier, am Tor zur Welt, finden Welten zueinander und schaffen eine Atmosphäre des Austausches und der Zusammenarbeit. Die Kampagne „100 Jahre wie im Flug“ ist eine Hommage an diese Geschichte und ihre Errungenschaften.
Bereits seit 2012 parken Flugzeuge auf der Fläche von Terminal 3, nun bietet die neue Flughafeninfrastruktur zusätzliche Kapazität für 25 Millionen Passagiere im Jahr. Von den neuen Flugsteigen sind Flüge sowohl im Schengen-Raum möglich als auch interkontinentale Ziele im Non-Schengen-Raum erreichbar.
Terminal 3 besticht durch ein funktionales, modernes Design und effiziente Abläufe. Mit direkter Autobahnanbindung, 8.500 Parkplätzen im neuen Terminal 3-Parkhaus und Sky Line-Verbindung zu den bestehenden Terminals, ist Terminal 3 perfekt an die Infrastruktur von Flughafen und Umland angebunden.
Ab 2026 werden bereits bis zu 19 Millionen Passagiere Terminal 3 nutzen können. Das Terminalhauptgebäude verfügt dann bereits über die Flugsteige G, H und J. Bis zu 25 Millionen Reisende sind nach dem Vollausbau möglich – wozu auch der vierte und letzte Flugsteig K zählt.